Zaubersätze für Ihr Kind – „Hör auf jammern und sag was dir nicht passt!“ ?

Wie wäre es, wenn Ihr Kind wie von Zauberhand selbstsicherer würde und ein positiveres Selbstbild von sich hätte? Sich angenommen fühlt, so wie es ist, und mit seinen Gefühlen immer besser umgehen kann. Ich zeige Ihnen, wie Ihr Kind öfter „Meine Gefühle sind in Ordnung“ oder „Ich bin ok“ sagen kann.

Kinder lernen von klein auf. Zum Beispiel bei der Fortbewegung: sie kommen vom Liegen ins Rollen, Robben, Krabbeln, Aufstehen, Gehen. Manch eins von ihnen springt vom Sprungbrett und ein anderes lernt auf den Händen gehen oder ein Rad schlagen. All das machen Kinder aus eigenem inneren Antrieb — spielerisch und scheinbar wie von selbst. Wir müssen unseren Kindern das Bewegen nicht beibringen.

Was ihre Gefühle und den Umgang mit diesen betrifft, ist es anders. Da brauchen sie uns als feinfühliges Gegenüber, das je nach Entwicklungsalter innerhalb eines bestimmten Zeitfensters auf ihre Äußerungen reagiert. Sie brauchen uns als Spiegel, der sie mitfühlend beruhigt, tröstet, ermutigt, ermuntert oder sich von Herzen mit ihnen freut. Nur so können Kinder erleben: „Ich bin angenommen“ und einen liebevollen Umgang mit sich selbst und den anderen finden.

Vor allem kleinere Kinder fallen oft von einem Gefühl ins andere und brauchen deshalb einen achtsamen Halt. Sie können die Ursachen für ihren Gefühlsstress selbst noch nicht benennen und sich nicht alleine daraus befreien. Wie können Erwachsene hier Sicherheit geben und ihnen Anker der Ruhe und Gelassenheit sein?

Ein Alltagsbeispiel

Die vierjährige Kiana ist schon weinerlich, seit sie heute früh ihre Augen aufgeschlagen hat. Papa hat es eilig. Er soll um 8 Uhr im Büro sein und Kiana vorher noch in den Kindergarten bringen. Irgendwann erträgt er den quengelnden Ton in Kianas Stimme nicht mehr und sagt vehement zu ihr: „Hör auf jammern und sag, was dir nicht passt!“ Kiana verstummt und blickt ihrem Vater erschrocken ins Gesicht. Dann schluckt sie, lässt sich in ein Kissen sinken und beginnt noch kläglicher zu weinen und zu schluchzen.

Ich frage mich, was in Kiana jetzt vorgeht, und könnte mir vorstellen, dass sie sich durch den schroffen, abweisenden Appell zurückgewiesen, verletzt und hilflos fühlt. Vielleicht denkt sie sinngemäß sogar: „Meine Gefühle sind nicht in Ordnung“ oder „Ich bin nicht in Ordnung.“

Dazu eine Idee: Es kann eine große Herausforderung sein, sich emotional in ein Kind hineinzuversetzen, während man selbst unter hohem Zeitdruck steht. Trotzdem: Lassen wir uns vom eigenen Stress nicht gänzlich einnehmen, indem wir uns die Not des Kindes bewusst machen.

Eine mögliche Idealvariante der Geschichte – samt Zaubersatz

Papa hört Kiana kläglich jammern und weinen. Er schließt seine Augen, atmet tief durch und denkt sich: „Kiana geht es noch schlechter als mir. Ich kann mir selber helfen. Kiana kann das nicht.“ Fürsorglich wendet er sich Kiana zu, schaut sie mitfühlend an und meint: „Was ist los? Was macht dich heute so unglücklich? Bist du vielleicht noch müde?“ Als er merkt, dass sich Kiana allein durch die liebevolle Zuwendung beruhigt, fragt er sie lächelnd: „Hilfst du mir, das Frühstück herzurichten?“

Was ist los? Was macht dich heute so unglücklich?

Kiana rutscht von der Couchkante und geht Hand in Hand mit Papa in die Küche. Jetzt kann Kiana denken: „Meine Gefühle sind in Ordnung. Ich bin liebenswert.“ Das beruhigt auch den Papa.

So einfach ist es in der alltäglichen Praxis natürlich nicht immer. Meist ist es aber hilfreich, sich in Gelassenheit zu üben und auf den eigenen Ärger möglichst früh zu reagieren, anstatt fünf Minuten später zu explodieren.

Ich freue mich auf eine nächste Geschichte und weitere Zaubersätze für Sie und Ihr Kind. Und denken Sie (immer) daran: Zaubersätze werden Zauberschätze.

Herzlich
Ihre
Simone Fröch

Haben auch Sie einen Zaubersatz? Dann senden Sie mir Ihre Geschichte, an: mein@zaubersatz.at

Sie möchten einen Gesprächstermin mit mir vereinbaren? Nähere Informationen zu meinem Angebot finden Sie unter diesem Link.

Außerdem erreichen Sie mich unter der Telefonnummer +43 650 753 00 07 oder Sie schreiben mir eine E-Mail an kontakt@starke-kinder.at


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